Thüringens Tourismusbranche hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz erwirtschaftet. Wie aus der Studie «Wirtschaftsfaktor Tourismus» des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr der Universität München hervorgeht, kam die Branche auf einen Bruttoumsatz von 4,17 Milliarden Euro.
Das entspricht einer Steigerung um zehn Prozent im Vergleich zur vergangenen Erhebung im Vor-Corona-Jahr 2019. «Hinter jedem Aufenthalt, jedem Besuch und jedem Erlebnis stehen Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfung und Investitionen», sagte Christoph Gösel, Geschäftsführer der Thüringer Tourismus GmbH, die die Studie beauftragt hat.
Das sind die fünf wichtigsten Fakten zum Thüringer Tourismus im Jahr 2024:
- Die touristische Nachfrage hat den Studienautoren zufolge Einkommen in Höhe von zwei Milliarden Euro generiert - das entspricht dem Jahresverdienst von rund 82.500 Vollzeitstellen bei einem angenommenen Netto-Jahreseinkommen von rund 24.000 Euro.
- Der Tourismus in Thüringen spülte insgesamt 390,1 Millionen Euro an Mehrwert- und Einkommensteuer in die öffentlichen Kassen.
- Touristen haben im vergangenen Jahr insgesamt 98,5 Millionen Aufenthaltstage in Thüringen verbracht - knapp drei Viertel von ihnen haben den Freistaat für Tagesausflüge besucht. Den geringsten Anteil machen Camping-Touristen (2,0 Prozent) aus.
- Der Tagestourismus ist so allein für rund die Hälfte des Gesamtumsatzes im Thüringer Tourismus verantwortlich - knapp 2,2 Milliarden Euro. Im Schnitt geben Tagesausflügler in Thüringen rund 30 Euro pro Person aus.
- Die Profiteure des touristischen Bruttoumsatzes sind das Gastgewerbe mit knapp 1,98 Milliarden Euro beziehungsweise 47,6 Prozent, gefolgt vom Einzelhandel mit rund 1,25 Milliarden Euro (30 Prozent) und dem Dienstleistungssektor mit 935 Millionen Euro (22,4 Prozent).
Investitionen von Kommunen und Unternehmen in touristische Infrastruktur zahlten sich oft auch dann aus, wenn Erhalt und Betrieb nicht kostendeckend seien, sagte Thüringens Wirtschaftsministerin Colette Boos-John. «Unter dem Strich kann am Ende eine ganze Region von den Einnahmen profitieren, die der Tourismus durch Steuern, Kaufkraft, Aufträge und ortsgebundene Arbeitsplätze generiert», so die CDU-Politikerin.
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