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«Das ist Übermenschliches» - Waldbrand fordert Helfer heraus

Auf der Saalfelder Höhe soll bald ein vierter Hubschrauber helfen.  / Foto: Daniel Vogl/dpa
Auf der Saalfelder Höhe soll bald ein vierter Hubschrauber helfen. / Foto: Daniel Vogl/dpa

Wind facht immer wieder Glutnester im Brandgebiet an. Nun soll vermehrt aus der Luft gelöscht werden.

Beim Waldbrand auf der Saalfelder Höhe gibt es noch keine Entwarnung. Aufkommende Winde fachen die Glutnester immer wieder an, wie Kreisbrandinspektor Christian Patze sagte. Die Löschwasserversorgung sei ein Dauerthema. «In Gänze kann man sagen: Es gelingt uns. Aber es gibt auch Phasen, wo Probleme auftreten.» 

Der Personaleinsatz ist immens: Am Nachmittag waren laut Landkreis etwa 660 Einsatzkräfte und 85 Fahrzeuge vor Ort. Etwa 20 Kilometer Schlauchleitungen seien verlegt worden. Auch Landwirte helfen demnach mit Traktoren und Wasseranhängern beim Befüllen der Löschteiche. Ziel derzeit sei es, die Lage zu halten und das Ausbreiten des Feuers zu verhindern, hieß es aus dem Landkreis. 

Vierter Helikopter wurde doch nicht gebraucht

Es könne durch den aufkommenden Wind und höhere Temperaturen noch keine Entwarnung geben, sagte Landkreissprecher Peter Lahann. «Immer wieder flackert etwas auf, dann springen die Helfer hin und löschen es.» Teilweise seien dann 15 bis 20 Mann mit Löschrucksäcken unterwegs. 

Die Löschhubschrauber brachten noch immer große Mengen Wasser. Am Vormittag seien drei Helikopter aus Thüringen, Bayern und von der Bundespolizei im Einsatz gewesen. Über 100 000 Liter Wasser seien am Samstag von den Löschhubschraubern ausgekippt worden.

Voigt dankt den Einsatzkräften vor Ort

Auch Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) machte sich ein Bild von der Lage. Er sei tief beeindruckt davon, was die Helfer leisten. «Das ist Übermenschliches.» Die Einsatzkräfte hätten die Situation im Griff. «Es wurde schnell, entschlossen und unbürokratisch gehandelt - so wie es sein muss, wenn jede Minute zählt.»

Im Nachgang gelte es zu analysieren, was man aus einem solchen Großeinsatz lernen könne, sagte Voigt weiter. «Wir werden auch aus diesem Einsatz lernen.» Er sprach von einer Initiative für die Stationierung von Löschflugzeugen und -hubschraubern, die der Bund in Thüringen stationieren könnte. Aktuell gibt es in Thüringen Angaben von Innenminister Georg Maier (SPD) zwei Polizeihubschrauber, die für die Brandbekämpfung geeignet sind. 

Hoffnung auf Regen

Hoffnungen macht den Helfern der Blick auf die Wetterbvorhersage: «Unsere große Erwartung ist der Wetterwechsel – Montag, Dienstag mit Regen – um hier großflächig Wasser von oben in die Brandfläche einbringen zu können», sagte Patze. Nach Angaben von Lahann werde der Einsatz noch bis mindestens Ende der kommenden Woche gehen. 

Der Waldbrand gilt als einer der größten in Thüringen seit mindestens rund 30 Jahren. Voigt sprach von einem «Ausnahmeereignis, das uns alle bewegt». Das Feuer war am Mittwoch nahe des Saalfelder Ortsteils Gösselsdorf aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen und hatte sich schließlich auf eine Fläche von mindestens 250 Hektar ausgebreitet. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.

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