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Beschäftigte von Brauerei Bad Köstritz im Warnstreik

Im Tarifkonflikt der sächsischen und thüringischen Brauereien hat die Gewerkschaft NGG die Beschäftigten der Köstritzer Schwarzbierbrauerei zum Warnstreik aufgerufen (Symbolfoto). / Foto: Focke Strangmann/dpa
Im Tarifkonflikt der sächsischen und thüringischen Brauereien hat die Gewerkschaft NGG die Beschäftigten der Köstritzer Schwarzbierbrauerei zum Warnstreik aufgerufen (Symbolfoto). / Foto: Focke Strangmann/dpa

In der sächsisch-thüringischen Brauereibranche schwelt ein Tarifstreit. In Sachsen kam es schon zu Warnstreiks, jetzt auch in Thüringen. Der Gewerkschaft NGG reicht das Angebot der Arbeitgeber nicht.

Im Tarifkonflikt der sächsischen und thüringischen Brauereien sind Beschäftigte der Köstritzer Schwarzbierbrauerei in einen Warnstreik getreten. Zunächst legten am Montag etwa 30 Beschäftigte der Frühschicht die Arbeit nieder, wie Jens Löbel, Thüringer Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sagte. Sie versammelten sich vor dem Betriebsgelände. Anschließend beteiligten sich auch Mitarbeiter der Spätschicht. Die NGG hatte zu dem Warnstreik aufgerufen. In der Brauerei in Ostthüringen arbeiten 110 Menschen.

Die Gewerkschaft fordert für das Tarifgebiet Sachsen und Thüringen unter anderem sieben Prozent mehr Lohn. Der Konflikt betrifft auch Brauereien wie Radeberg, Krostitz, Sternburg Leipzig und Freiberg, die zur Radeberger Braugruppe, der größten deutschen Braugruppe, gehören. Der Betrieb in Bad Köstritz gehört zur Bitburger-Braugruppe. Für beide Gruppen hatten die Arbeitgeber in der vergangenen Woche nach NGG-Angaben unterschiedliche Angebote vorgelegt, bei den die Beschäftigten in Bad Köstritz Löbel zufolge schlechter gestellt würden.

Gewerkschaft kritisiert Ost-West-Lohndifferenz

Für sie sei ein schrittweises Lohnplus von 3,8 Prozent ab September geboten worden, für die Mitarbeiter der Radeberger Gruppe hingegen 4,3 Prozent ab August, sagte er. Die Gewerkschaft befürchte angesichts dessen eine Spaltung der sächsisch-thüringischen Tarifgemeinschaft. Zudem bestehe für Bad Köstritz weiter eine Lohndifferenz zum Mutterbetrieb in Bitburg (Rheinland-Pfalz), die mit dem von der Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot noch wachsen würde. Bereits in den vergangenen Wochen war es in den sächsischen Brauereien der Tarifgemeinschaft zu Warnstreiks gekommen. 

Der Sächsische Arbeitgeberverband Nahrung und Genuss forderte die Gewerkschaft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Er verwies in einer Mitteilung darauf, dass das in der zweiten Verhandlungsrunde vorgelegte Angebot für die Beschäftigten ein Lohnplus von deutlich über fünf Prozent in den nächsten 16 Monaten bedeuten würde. Bereits im Mai hätten alle Beschäftigten zusätzlich 100 Euro mehr Lohn erhalten. 

Die Tarifentgelte in der Brauwirtschaft gehörten bereits jetzt branchenübergreifend zu den höchsten. Der Einstiegslohn eines Facharbeiters liege heute schon bei mehr als 4.000 Euro monatlich, hinzu kämen unter anderem Weihnachts- und Urlaubsgeld und betriebliche Altersversorgung. Von den 131 Brauereien in Thüringen und Sachsen seien sechs Prozent tarifgebunden.

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