Mit Blick auf die geplante Neuauflage des Digitalpakts hat Thüringens Linke-Bildungspolitikerin Ulrike Grosse-Röthig eine Digitalkultur an Schulen und mehr Netzausbau gefordert. «Es reicht nicht, jedem Kind ein Tablet in die Hand zu drücken», sagte Grosse-Röthig der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Es brauche viel mehr Bewusstsein dafür, was mit Digitalisierung an den Schulen möglich sei. «Digitaler Unterricht hat enorme Chancen, auch Unterrichtsausfall zu vermeiden oder zu verringern. Aber es braucht Begleitung», sagte sie. Nötig seien etwa Weiterbildungen für Lehrkräfte, aber auch weiterer Netzausbau in den Schulen.
Neues Geld für Digitalisierung
Der Digitalpakt 2.0 soll Anfang 2026 starten und dabei helfen, die digitale Ausstattung der Schulen zu verbessern. Am ersten Digitalpakt Schule hatte sich der Bund seit 2019 mit 6,5 Milliarden Euro beteiligt und 90 Prozent der Ausgaben getragen. Länder und Kommunen übernahmen nur 10 Prozent.
Diesmal sollen vom Bund rund 2,5 Milliarden Euro kommen. Nach Thüringen könnten so rund 59,2 Millionen Euro fließen, weitere 59,2 Millionen Euro sollen Land und Kommunen aufbringen.
Unterstützung für Kommunen gefordert
Grosse-Röthig kritisierte, dass es ein Ringen um die Fortführung des Digitalpakts gegeben habe. «Die Schulen brauchen Verlässlichkeit», sagte sie und erneuerte die Linke-Forderung, Bildung als Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern im Grundgesetz zu verankern. Zudem dürften in Thüringen die Schulen nicht bei der Erstellung von Konzepten allein gelassen werden. Helfen könnten das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien oder eine Stabsstelle im Ministerium, so Grosse-Röthig.
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