In Thüringen warten derzeit 290 schwer kranke Menschen auf Spenderorgane. Zum Stichtag 31. Oktober standen allein 149 Patienten im Freistaat wegen einer dringend benötigten Spenderniere auf der Warteliste, wie aus einer Statistik der für die Zuteilung von Spenderorganen zuständigen Stiftung Eurotransplant hervorgeht.
114 Menschen warteten demnach auf eine Leber und 25 auf ein Herz. Insgesamt erhielten in Thüringen bis Ende Oktober 78 Menschen ein Spenderorgan, das in Deutschland oder im Ausland entnommen wurde (2024: 85).
Mehr Organspenden
Zugleich wurden in Thüringen in diesem Jahr bislang mehr Organe gespendet als in den beiden Vorjahren. Wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) zu ihrem Jahreskongress in Würzburg mitteilte, wurden von Januar bis Oktober 103 Spenderorgane entnommen und anschließend hierzulande oder im Ausland transplantiert.
Im Vorjahreszeitraum waren es noch 87, im Jahr 2023 bis Oktober waren es 58 gespendete Organe im Freistaat. Als Organspender waren in Thüringen 32 Menschen registriert und damit zwei mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Aufwärtstrend, aber keine fundamentale Wende
Auch bundesweit verzeichnete die DSO einen Zuwachs bei der Zahl der gespendeten Organe. Bis Ende Oktober wurden in Deutschland 2.523 Organe gespendet und transplantiert (2024: 2.391). Die Zahl der Organspender stieg bundesweit auf 836 Menschen (2024: 789).
Insgesamt erhielten in Deutschland in diesem Jahr bislang 2.738 Menschen ein Spenderorgan. Aus der leichten Steigerung der Organspende könne jedoch keine fundamentale Wende abgeleitet werden, erklärte der Medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel. Häufig kämen auch Organspenden aufgrund einer fehlenden Zustimmung von Angehörigen nicht zustande.
Nicht erfasst sind in der Statistik die Lebendspenden, auf die sich etwa das Thüringer Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Jena wegen des Organmangels zunehmend konzentriert hat, speziell bei Lebertransplantationen. Bundesweit warten 8.091 Menschen auf ein lebensrettendes Organ.
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