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Besucher-Boom auf dem Sachsenring: Das i-Tüpfelchen fehlt

Wieder ein Besucherrekord: 256.441 Zuschauer strömten auf die Tribünen des Sachsenrings. / Foto: Robert Michael/dpa
Wieder ein Besucherrekord: 256.441 Zuschauer strömten auf die Tribünen des Sachsenrings. / Foto: Robert Michael/dpa

Auch ohne deutschen WM-Starter strömen Zehntausende Motorrad-Fans auf die Tribünen des Sachsenrings. Trotz positiver Anzeichen ist es aber noch unklar, wie es nach 2026 weitergeht.

Nur das i-Tüpfelchen ist am Ende ausgeblieben. Zwar deuten auch weiterhin alle Zeichen auf eine Vertragsverlängerung zwischen Ausrichter ADAC und MotoGP-Promoter Dorna hin. Sicher ist es allerdings noch nicht, dass der Sachsenring nach 2026 weiter zum Rennkalender der Motorrad-Weltmeisterschaft gehören wird. 

ADAC-Motorsportchef Thomas Voss scheint aber zuversichtlich. «Wir haben schon im vergangenen Jahr die Gespräche mit dem Rechtehalter aufgenommen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Durch die Veränderungen innerhalb der Dorna hat sich das zuletzt etwas verzögert. Wir erwarten, die Verhandlungen in Kürze hoffentlich erfolgreich abschließen zu können.»

Wieder ein Zuschauerrekord

Etwas zittern müssen die deutschen Fans also noch. 2027 würde eine Jubiläumsausgabe anstehen. Denn 100 Jahre zuvor fiel mit dem Badberg-Vierecks-Rennen vor 130.000 Zuschauern der Startschuss für eine sächsische Motorsport-Erfolgsgeschichte. 

Obwohl auch in diesem Jahr wieder keine Lokalgröße zum WM-Teilnehmerfeld gehörte, strömten 256.441 Zuschauer an die Strecke. Erneut wurde beim Erfolg von Königsklassen-Dominator Marc Márquez der Besucherrekord geknackt. Der Ducati-Pilot wurde seinem Spitznamen «King of the Ring» eindrucksvoll gerecht.

Deutsches Team jubelt über Heimsieg

Wie wichtig das Event für den Zweirad-Rennsport hierzulande ist, machte TV-Experte Lukas Tulovic deutlich. «Wir brauchen solche Leuchtturm-Veranstaltungen - besonders für die Jugend», sagte der letzte deutsche Stammpilot, der inzwischen Rennen in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft bestreitet. Sein früherer Rennstall, Intact GP aus Memmingen, jubelte in der Moto3-Klasse über einen Heimerfolg.

Schon zum zweiten Mal in Serie fehlte allerdings ein einheimischer Pilot beim Sturz-Spektakel auf dem kürzesten Kurs des Rennkalenders. Vorher hatte es zwischen 1950 und 2023 immer mindestens einen deutschen Fahrer im WM-Starterfeld gegeben. 

Kratochwil sorgt für Furore

Die Durststrecke könnte laut Dirk Heidolf jedoch bald zu Ende sein. Der 48-Jährige setzt große Hoffnungen in seinen Schützling Fynn Kratochwil, der derzeit im Northern Talent Cup für Furore sorgt. «Ich bin fest davon überzeugt, dass das mit ihm mal wieder etwas werden könnte. Wir brauchen das auch ganz dringlich. Alle hecheln nach einem deutschen Piloten», sagte der Ex-Pilot über den 14-jährigen Thüringer, den er trainiert und berät.

Kratochwil dominiert die vom ADAC, Honda und MotoGP-Rechteinhaber Dorna geförderte Nachwuchsserie beinahe nach Belieben. Auch auf dem Sachsenring war er im ersten Rennen nicht zu schlagen, am Sonntag wurde er Dritter. «Er ist eines der größten Talente, das wir haben», ist sich Heidolf sicher. 

Es wird jedoch noch etwas dauern, ehe Kratochwil in der WM überhaupt starten dürfte. Aus Sicherheitsgründen wurde das Eintrittsalter auf 18 Jahre angehoben. Nur in Ausnahmefällen ist ein früherer Einstieg möglich. 

Die angestrebte Vertragsverlängerung seines Heimrennens wäre sicherlich eine Zusatzmotivation. Schließlich hat der Mühlhausener ein klares Ziel, wie er bestätigte: die Königsklasse. «Da will ich hin», sagte er.

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