loading

Nachrichten werden geladen...

Veröffentlicht mit CMS publizer®

Waldbrand bei Saalfeld: weniger Einsatzkräfte

Der Brand auf der Saalfelder Höhe hat Hunderte Hektar Wald zerstört.  / Foto: Daniel Vogl/dpa
Der Brand auf der Saalfelder Höhe hat Hunderte Hektar Wald zerstört. / Foto: Daniel Vogl/dpa

Der Waldbrand auf der Saalfelder Höhe ist immer noch nicht unter Kontrolle. Hunderte Helfer sind nach wie vor im Einsatz. Was nun Priorität hat und was den Helfern Hoffnung macht.

Beim Waldbrand auf der Saalfelder Höhe soll die Zahl der Einsatzkräfte zu Beginn der Woche reduziert werden. «Wir rechnen mit 200 Einsatzkräften - unter anderem zwei Löschzüge aus Bayern. Sie werden morgen den Schwerpunkt bilden», sagte ein Sprecher des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt der Deutschen Presse-Agentur. 

Nach Angaben von Landrat Marko Wolfram (SPD) waren am Sonntagmittag etwa 550 Einsatzkräfte vor Ort. Der Sprecher des Landratsamtes hatte am Sonntagabend gesagt: «Seit heute Nachmittag schauen wir etwas optimistischer nach vorne.» Die Lage sei stabil. Es gebe noch einzelne kleinere Feuer, die aber relativ schnell bekämpft werden könnten. «Wir starten guter Hoffnung in die neue Woche», sagte der Sprecher.

Auch die Wetterprognose spiele in die optimistischere Einschätzung hinein: «Hohe Luftfeuchtigkeit und niedrigere Temperaturen, das begünstigt die Lage. Wenn etwas neu aufglimmt, wird es nicht gleich so angefacht.»

Größter Waldbrand seit Jahrzehnten

Seit Mittwoch lodern auf mindestens 250 Hektar nahe dem Ort Gösselsdorf die Flammen. Es ist der größte Waldbrand seit mindestens 33 Jahren im Freistaat. Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) sprach von einem «Ausnahmeereignis, das uns alle bewegt». Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.

Wind, Hitze und Probleme mit der Löschwasserversorgung erschwerten immer wieder die Brandbekämpfung. Inzwischen sind etwa 20 Kilometer Schlauchleitungen verlegt worden. Landwirte helfen mit Traktoren und Wasseranhängern beim Füllen der Löschteiche. 

Hubschrauberflüge eingestellt 

Die Einsatzstrategie wurde am Sonntag geändert: Am Morgen flogen im Brandgebiet noch Hubschrauber, unter anderem, um per Wärmebildkamera Glutnester zu identifizieren. Am späten Vormittag wurde die Luftunterstützung dann eingestellt. 

«Wir haben jetzt auch realisiert, dass wir in den Randbereichen mit Personal reinmüssen und schwerer Technik, und dass die Luftunterstützung da nicht mehr so wirkungsvoll ist», sagte der Landrat am Mittag. Am Samstag waren noch drei Helikopter über dem Brandgebiet geflogen und hatten Zehntausende Liter Wasser in den Wald gekippt. 

Regierungschef: «Das ist Übermenschliches»

«Unsere Kräfte sind erschöpft», sagte der Landrat. «Wir hoffen auf Abkühlung, wir hoffen auf Feuchtigkeit, und das unterstützt natürlich unsere Bemühungen, hier zum Ende zu kommen.» 

Ministerpräsident Voigt war am Wochenende im Brandgebiet und zeigte sich tief beeindruckt davon, was die Helfer leisten. «Das ist Übermenschliches.» Die Einsatzkräfte hätten die Situation im Griff. «Es wurde schnell, entschlossen und unbürokratisch gehandelt - so wie es sein muss, wenn jede Minute zählt.»

Im Nachgang müsse analysiert werden, was man aus dem Einsatz lernen könne. Voigt kündigte an, dass sich der Freistaat für die Stationierung von Löschflugzeugen und -helikoptern des Bundes in Thüringen einsetzen werde. Aktuell gibt es in Thüringen nach Angaben von Innenminister Georg Maier (SPD) zwei Polizeihubschrauber, die für die Brandbekämpfung geeignet sind.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten