Mit dem traditionellen Schwur der Kinderjury auf Verschwiegenheit ist das Kindermedienfestival «Goldener Spatz» im ostthüringischen Gera eröffnet worden. Zum Auftakt der 33. Ausgabe des größten Festivals für deutschsprachige Kindermedien erlebte der Film «Das geheime Stockwerk» in der Regie von Norbert Lechner seine Deutschlandpremiere. Im Fokus des Filmprogramms stehen nach Angaben der Veranstalter in diesem Jahr Geschichten vom Wachsen, Verändern, Freundschaft, erster Liebe, Mut und den großen Entscheidungen im Leben.
«Unsere Filme, Serien, Games und interaktiven Projekte geben darauf keine fertigen Antworten – aber sie eröffnen Räume zum Nachdenken, Träumen und Ausprobieren», betonte Festivalleiterin Elisabeth Wenk. Das Festival zeige, wie Kinder und Jugendliche mit digitalen Medien kreativ umgingen, ihre eigenen Geschichten erzählten und dabei wichtige Fragen stellten. Es sei eine Einladung, die Welt aus der Perspektive der jungen Generation zu sehen und gemeinsam über die großen Themen des Erwachsenwerdens nachzudenken.
Wenn Kinder über die Preise entscheiden
Im Wettbewerb um die begehrten «Goldenen Spatzen» konkurrieren dieses Mal 32 Filme und Serien in sechs Kategorien. Zudem gehen sechs Medienangebote im Wettbewerb «Interaktives & Digitales Storytelling» ins Rennen. Die Hauptpreise werden von einer Kinderjury im Alter von 9 bis 13 Jahren vergeben. Die 30 Jurykinder verbringen eine Woche damit, die Wettbewerbsbeiträge zu sichten und zu bewerten. Die Preise werden am 6. Juni in Erfurt verliehen.
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) hatte zum Auftakt auch eine freudige Nachricht für die Festivalmacher parat. Der Freistaat erhöht ab diesem Jahr seine Förderung für die Kindermedienstiftung Goldener Spatz um 75.000 auf dann jährlich 285.000 Euro. Damit erfülle die Landesregierung einen zentralen Punkt ihres Regierungsvertrags: Thüringen als Kindermedienland weiterzuentwickeln und nachhaltig zu stärken. «Die zusätzlichen Mittel stabilisieren die gestiegenen Betriebskosten der Stiftung, ermöglichen eine intensivere Arbeit mit der Kinderjury und verbessern die Qualität der vielfältigen Stiftungsaktivitäten – weit über das eigentliche Festival hinaus», hatte Voigt vorab erklärt.
Stelldichein der jungen Kinofans und Medienbranche
Das Festival ist ein wichtiger Treffpunkt für die Medienbranche im deutschsprachigen Raum. Unter dem zentralen Thema «Wer will ich sein, wenn ich groß bin?» stehen in diesem Jahr mehr als 100 Veranstaltungen auf dem Programm. Dazu werden tausende kleine und große Besucher, zahlreiche Gäste aus Film und Fernsehen – darunter Schauspieler, Regisseure, Autoren und Produzenten – sowie mehr als 500 Branchenvertreter erwartet.
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