Thüringen geht mit einem deutlich verminderten Grundwasserstand in den Winter. Nach Angaben des Landesumweltamtes zeigten Ende November zwei Drittel der Messstellen im Freistaat zu niedrige Wasserstände im Boden an. Besonders betroffen sind Südwestthüringen, das südöstliche Thüringer Becken und das Altenburger Land. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) darüber berichtet.
Laut Nils Fröhlich, Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, gehe das Dilemma auf zu geringe Niederschläge im letzten Winter und Frühjahr zurück. Es habe zwar jetzt im Herbst gute Niederschlagsmengen gegeben. Allerdings fülle sich der Grundwasserkörper immer nur wieder langsam auf. «Es gibt da eine Zeitverzögerung.» Erst im Abstand von mehreren Monaten spiegele sich der Niederschlag im Grundwasser wider.
Grundwasserproblem ist Folge des Klimawandels
Grundsätzlich sei das Grundwasserproblem eine Folge des Klimawandels. «Wenn es eine längere Trockenphase gibt, ist der Boden erst einmal nicht aufnahmefähig.» Regenwasser habe keine Chance, im harten Boden zu versickern. «Es fließt dann an der Oberfläche ab und kann nicht für das Grundwasser wirksam werden.» Das Optimum wären gleichmäßige, über das ganze Jahr verteilte Niederschläge.
«Längere Trockenzeiten bringen nicht nur Problem für die Vegetation, sondern auch für das Grundwasser», stellte Fröhlich klar. In Thüringen hoffe man nun auf einen Winter mit viel Regen und Schnee. «Wenn es so bleibt wie zuletzt, dann wird sich das Grundwasser in der ersten Hälfte des kommenden Jahres wieder ein Stück weit erholen.»
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