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Nur eine Sommerflaute am Thüringer Arbeitsmarkt?

Regionaldirektion informiert über Thüringer Arbeitsmarkt im Juli  / Foto: Sven Hoppe/dpa
Regionaldirektion informiert über Thüringer Arbeitsmarkt im Juli / Foto: Sven Hoppe/dpa

Im Ferienmonat Thüringen ist die Arbeitslosigkeit in Thüringen deutlich gestiegen. Nicht nur, weil junge Leute nach der Schule noch nicht ins Berufsleben gestartet sind.

Die Jobsuche in Thüringen wird schwieriger. Im Ferienmonat Juli stieg die Zahl der Arbeitslosen im Freistaat deutlich. Nach Angaben der Regionaldirektion der Bundesarbeitsagentur waren 72.000 Thüringer arbeitslos gemeldet und damit 2.300 mehr als im Juni. «Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli ist überwiegend saisonbedingt und betrifft vor allem Jugendliche, die nach dem Ende ihrer Schul- oder Ausbildungszeit in eine Übergangsphase eintreten», erklärte der Chef der Regionaldirektion, Markus Behrens. Dieser Trend sei in den Sommermonaten üblich. 

Die Zahl der Arbeitslosen lag auch um etwa 2.000 über dem Niveau von Juli 2024. Die Arbeitslosenquote betrug 6,5 Prozent, im Juni waren es 6,3 Prozent. Jeder dritte Thüringer ohne Job galt demnach als langzeitarbeitslos – mit steigender Tendenz.

Viele Menschen länger als ein Jahr ohne Job 

Insgesamt sei der Arbeitsmarkt aber wegen der anhaltend schwachen Konjunktur nicht mehr so aufnahmefähig wie in den vergangenen Jahren. Das zeige sich an einer steigenden Zahl von Langzeitarbeitslosen. Sie wachse im Vergleich zum Vorjahr schneller als die der Arbeitslosen insgesamt – «ein klares Zeichen für die anhaltend schwache Konjunktur», hieß es. 

Nach Angaben der Regionaldirektion waren im Juli 25.200 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren rund 200 mehr als im Juni und 1.500 mehr als im Vorjahresmonat. Für sie wird es offenbar immer schwieriger, eine feste Anstellung zu finden.

Große regionale Unterschiede 

5.600 Thüringerinnen und Thüringer meldeten sich nach einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt im Juli arbeitslos, 1.700 mehr als im Vormonat. Viele von ihnen kamen aus der Industrie, aus dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie aus Handel und Dienstleistungen. Rund 3.900 ehemals Arbeitslose fanden einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Das waren 100 mehr als im Juni. Der erste Arbeitsmarkt umfasst reguläre Beschäftigungsverhältnisse ohne staatliche Förderung.

Die wenigsten Arbeitslosen gab es im Juli im Eichsfeld in Nordthüringen mit 4,4 Prozent und in Hildburghausen in Südthüringen mit 4,5 Prozent. Beide Kreise gelten als Regionen mit vergleichsweise vielen Berufspendlern. Deutlich schwieriger war die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Thüringens drittgrößter Stadt Gera mit einer Quote von 10,7 Prozent und im Altenburger Land mit 9,4 Prozent. 

Die stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, Renate Sternatz, nannte den nach wie vor bestehenden Fachkräftemangel, aber auch eine hohe Teilzeitquote eine Herausforderung. Die Voraussetzungen für eine gerechtere Aufteilung der unbezahlten Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen müssten von der Politik verbessert werden, forderte sie. Das würde vielen Menschen, insbesondere Frauen, ermöglichen, ihre Arbeitszeit aufzustocken.

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