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Von der Uni zum Arbeitsamt? Experten sehen Risiken

Trotz Hochschulabschlusses sind Tausende Menschen in Thüringen arbeitslos. (Symbolbild) / Foto: Martin Schutt/dpa
Trotz Hochschulabschlusses sind Tausende Menschen in Thüringen arbeitslos. (Symbolbild) / Foto: Martin Schutt/dpa

Mit einem Hochschulabschluss sind die Jobchancen in Thüringen nach wie vor gut. Doch die Wirtschaftslage geht auch an den Hochqualifizierten nicht spurlos vorbei. Betroffen ist vor allem eine Gruppe.

Der Arbeitsmarkt für Menschen mit Hochschulabschluss in Thüringen wird rauer. Die Zahl der arbeitslosen Akademiker stieg im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund sechs Prozent auf 5.804, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit mitteilte. Im Vergleich zu Menschen mit anderen Abschlüssen habe die Arbeitslosigkeit unter Akademikern deutlich stärker zugelegt, hieß es. 

Besonders häufig hätten sich in den vergangenen zwölf Monaten Menschen aus sozialen Berufen arbeitslos gemeldet, gefolgt von Medizinern und Mitarbeitern in der Unternehmensorganisation und -strategie. 

Insgesamt sei die Arbeitslosenquote unter Menschen mit Hochschulabschluss mit 3,0 Prozent im Jahr 2024 aber weiter niedrig, hieß es von den Experten. Abschließende Zahlen für das laufende Jahr liegen noch nicht vor. Es sei auch zu berücksichtigen, dass seit Beginn des Kriegs in der Ukraine 2022 vermehrt ukrainische Akademiker in der Statistik auftauchen. 

Konkurrenzdruck für Berufseinsteiger

Die Entwicklung zeige dennoch, dass die wirtschaftliche Schwäche die Akademiker überdurchschnittlich belaste, hieß es weiter. Für sie gebe es «signifikante Schwächen und erhöhte Risiken». Das betreffe vor allem Berufseinsteiger in Branchen mit rückläufigem Personalbedarf. Sie stünden angesichts einer sinkenden Zahl von Stellen unter erhöhtem Konkurrenzdruck. Häufig würden Bewerber mit Berufserfahrung bevorzugt. 

Von Dezember 2024 bis November 2025 seien 3.636 Stellengesuche für Hochschulabsolventen registriert worden. Sechs Jahre zuvor seien es noch 5.296 gewesen. Immerhin: Im Schnitt sind Akademiker den Zahlen zufolge nur rund neun Monate arbeitslos. Über alle Thüringer Arbeitslosen gerechnet sind es etwa 16 Monate.

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