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Sparzwang: Freie Bildungsträger müssen Kürzungen hinnehmen

Freie Träger der Erwachsenenbildung in Thüringen müssen im laufenden Haushaltsjahr auf in Aussicht gestellte Mittel verzichten. (Symbolbild) / Foto: Heiko Rebsch/dpa
Freie Träger der Erwachsenenbildung in Thüringen müssen im laufenden Haushaltsjahr auf in Aussicht gestellte Mittel verzichten. (Symbolbild) / Foto: Heiko Rebsch/dpa

Das vereinbarte Sparen im aktuellen Haushalt der Brombeer-Koalition trifft auch freie Bildungsträger. Es sei ein beispielloses Warten auf Mittel, heißt es. Doch es zeichnet sich eine Lösung ab.

Freie Träger der Erwachsenenbildung in Thüringen müssen im laufenden Haushaltsjahr auf in Aussicht gestellte Mittel verzichten. Bislang nicht beantragte aber im Haushalt eingeplante Gelder und die Förderung von Bildungsprojekten «von besonderem öffentlichen Interesse» sind in diesem Jahr von Kürzungen betroffen, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Hintergrund ist das Haushaltsloch im aktuellen Thüringer Landeshaushalt für 2025. Im laufenden Jahr muss die Brombeer-Koalition insgesamt 214 Millionen Euro einsparen. Wie viel Geld durch die Kürzungen des Bildungsministeriums in der Erwachsenenbildung gespart werde, lasse sich nicht genau beziffern, heißt es. 

«Mit einem blauen Auge davongekommen»

«Die Erwachsenenbildung ist insgesamt mit einem blauen Auge davongekommen», sagte Lisa Schwörer vom Thüringer Dachverband der freien Bildungsträger, Loft. Aber: «Das ist schon für uns ein Verlust und das wird eigentlich auch ausgeschöpft». Zum Dachverband Loft gehören unter anderem Träger wie das Awo Bildungswerk, das Paritätische Bildungswerk Thüringen oder das Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft. Zu den Angeboten der Mitglieder gehören Sprachkurse, Computerkurse, berufliche Weiterbildungs- und Integrationsangebote.

Das Warten sei in diesem Jahr «eine unglaublich große Herausforderung» gewesen, sagt auch Gerrit Neundorf, geschäftsführender Vorstand des Medienpädagogik-Projekts Spawnpoint in Erfurt. Das Institut für Spiel- und Medienkultur organisiert unter anderem Fortbildungen für Lehrkräfte an Schulen und Arbeitende im sozialen Bereich, etwa in der Jugendarbeit. Weil der Trägerverein die Wartezeit bis zum Beschluss des aktuellen Haushalts im April nicht aus eigenen Rücklagen überbrücken konnte, seien die vier fest angestellten Mitglieder des Teams arbeitslos gewesen. 

Nun gehe der Betrieb aus den Rücklagen des Vereins weiter. Denn auch über den im Haushalt zugesagten 300.000 Euro für Spawnpoint schwebt das Damoklesschwert der Kürzungen. Das Bildungsministerium stellt allerdings Abhilfe in Aussicht. 80 Prozent der Mittel sollen nun «zeitnah zur Verfügung gestellt» werden - 240.000 Euro, sagte ein Sprecher der dpa.

Gesamtumfang der Bildungskürzungen bislang unklar

Wie genau sich das Haushaltsloch insgesamt auf den Thüringer Bildungshaushalt auswirke und wo es deshalb zu weiteren Einsparungen kommen werde, sei noch in der Abstimmung, heißt es weiter aus dem Thüringer Bildungsministerium. Finanzministerin Katja Wolf (BSW) hatte bereits angekündigt, zahlreiche Förderprogramme des Landes auf ihre Wirkung überprüfen zu wollen.

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