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Prozess um Anlagebetrug - Angeklagte äußert sich

Am Landgericht Erfurt ist ein Prozess um Betrug mit Kryptowährung-Anlageprodukten fortgesetzt worden. (Symbolfoto) / Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa
Am Landgericht Erfurt ist ein Prozess um Betrug mit Kryptowährung-Anlageprodukten fortgesetzt worden. (Symbolfoto) / Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Am Landgericht Erfurt läuft ein Prozess um Betrug mit Kryptowährung mit Millionenschaden. Am zweiten Verhandlungstag äußert sich eine Angeklagte.

Im Prozess um millionenschweren Betrug mit Kryptowährung über ein Firmennetzwerk am Landgericht Erfurt hat sich eine der vier Angeklagten geäußert. Am zweiten Verhandlungstag berichtete die Frau, die mit einem der drei weiteren Angeklagten verheiratet ist, über ihre Tätigkeit in dem Netzwerk. In dem Prozess geht es laut Anklage um gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Betrug in mehr als 8.100 Fällen. 

Die Angeklagten - drei Männer und eine Frau im Alter von 48 bis 59 Jahren - sollen über das international operierende Firmengeflecht zwischen Juli 2021 und Ende 2023 vermeintliche Anlageprodukte im Zusammenhang mit digitaler Währung vermarktet haben. Dabei geht es laut Staatsanwaltschaft um 127 Millionen Euro, die Anleger in der Hoffnung auf hohe Rendite gezahlt hatten.

Angeklagte schildert ihre Tätigkeit in Firma

Die Frau gab an, 2020 als Buchhalterin in eine der Firmen gekommen zu sein. Geschäftsführer dieser Firma sei ihr Mann gewesen, den sie als «vertriebsaffin» bezeichnete. Parallel sei sie mit ihrer eigenen GmbH Vertriebspartner gewesen und habe auch Verträge vermittelt. Sie berichtete von Treffen mit Geschäftspartnern in der Schweiz und in Tschechien.

In ihrer Funktion habe sie auch Überweisungen ausgeführt, dabei habe es sich um Rechnungen für Bedarfsausgaben gehandelt. In wesentliche Unterlagen habe sie keinen Einblick gehabt, sie sei dafür nicht in der Position gewesen. Sie habe auch nicht gewusst, dass Auszahlungen an die Anleger reduziert worden seien. Sie sei dadurch erst durch Anfragen betroffener Kunden «überrascht» worden. Wiederholt gab sie zudem an, sich nicht genau erinnern zu können.

Anlagesystem nach dem Schneeballprinzip

Laut Anklage war das Anlagesystem nach dem Schneeballprinzip aufgezogen worden. Geld von Neukunden sei genutzt worden, um Altkunden deren angebliche Gewinne auszuzahlen. Dies funktionierte demnach schließlich aber nicht mehr. Laut Staatsanwaltschaft kam es Ende 2023 zu Verzögerungen, weil nicht mehr genügend Kunden gewonnen wurden.

Die Frau, die wie die drei Mitangeklagten in Untersuchungshaft sitzt, kämpfte während ihrer Aussagen kurz mit den Tränen. Sie hoffe, dass «alles ein Irrtum» sei. In dem Prozess sind Verhandlungstage bis in den Sommer 2026 angesetzt.

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