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Sodann-Bibliothek in Staucha plagen Geldsorgen

In der Bibliothek werden alle Bücher aus der DDR gesammelt. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
In der Bibliothek werden alle Bücher aus der DDR gesammelt. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Der Schauspieler Peter Sodann hat Abertausende Bücher aus der DDR gesammelt. Nach seinem Tod steht seine Bibliothek vor der Frage, wie es weitergehen soll.

Die Peter-Sodann-Bibliothek in Staucha im Landkreis Meißen steht vor einer ungewissen Zukunft. Seit 2018 ist die Bibliothek als gemeinnützige eingetragene Genossenschaft organisiert. Doch der Einrichtung fehle jegliche Förderung vom Bund oder dem Freistaat Sachsen, beklagt Aufsichtsrat Bernd Pawlowski. Die Bibliothek lebe von Spenden - und auch die gingen «rapide» zurück.

Spenden reichen nicht mehr aus

«Unsere Probleme sind die, die alle haben», sagt Sodanns Witwe Cornelia Brenner-Sodann. Es fehle Geld für Personal, um die Bücher weiter zu sichten und zu katalogisieren. Zwar kommen nebenher noch Einnahmen rein aus einem Bücher-Antiquariat. Aber das helfe kaum weiter. 

Die Idee für die Sammlung hatte der Schauspieler Peter Sodann (1936 - 2024). Er wollte die DDR-Bücher vor der Vernichtung und dem Vergessen retten. Doch seit seinem Tod im vergangenen Jahr steht die Bibliothek vor der großen Frage, wie es weitergehen soll. Sodann baute die Sammlung während der Wende ab 1990 auf, 2012 zog er mit den Büchern in das abgelegene Rittergut Staucha. 

«Wir bräuchten eine kleine, durchgehende Unterstützung, um zwei Stellen auf Mindestlohn-Basis zu schaffen», sagt Pawlowski. 100.000 Euro jährlich wären ideal, 50.000 bis 70.000 Euro würden auch schon helfen. Alle Gespräche mit öffentlichen Stellen seien bislang ins Leere gelaufen, so Pawlowski. Aktuell habe die Genossenschaft zwei Angestellte, «die wir mit Hängen und Würgen über Spenden finanzieren», sagt Pawlowski.

Freistaat sieht keine Zuständigkeit

Das sächsische Kulturministerium erklärt auf Anfrage, dass es beachtlich und ausgesprochen respektabel sei, mit welchem Engagement Peter Sodann die Bücher als privater Sammler zusammengetragen habe. Er habe jedoch nicht im Auftrag des Staates gehandelt. Das Ministerium bestätigte, dass sich Vertreter der Bibliothek seit vielen Jahren an Bund und Land gewandt haben. «Aus unserer Sicht sind die jeweiligen Argumente wiederholt ausgetauscht und umfassend diskutiert worden.»

Keine öffentliche Bibliothek werde in Sachsen über Landesmittel institutionell gefördert, so das Ministerium. Denkbar sei höchstens eine Projektförderung unter bestimmten Bedingungen.

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