Keine Heizung und kein warmes Wasser - 12.000 Haushalte in Jena müssen für knapp drei Tage ohne Fernwärmeversorgung auskommen. Nach Angaben der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck wird die Versorgung am Sonntag von 17.00 Uhr an bis Mittwoch 8.00 Uhr unterbrochen.
Grund dafür sei, dass ein noch mit Dampf betriebenes Fernwärme-Teilnetz in Jena-Süd stillgelegt wird. Die betroffenen Haushalte will der kommunale Versorger an sein Hauptnetz anschließen. Im Vergleich zum Dampfnetz arbeite das Heißwassernetz mit geringeren Temperaturen. Die Unterbrechung der Fernwärmeversorgung war vorab angekündigt worden.
Davon betroffen seien Haushalte im Zentrum der Hochschul- und Industriestadt, in Jena-West und Jena-Nord, so der Versorger. Fernwärmekunden in den Ortsteilen Zwätzen und Löbstedt würden über eine Biogasanlage versorgt ebenso wie Wohngebiete im Norden von Jena. «Je nach Wetterlage und Wärmebedarf sind aber auch dort Einschränkungen möglich», teilten die Stadtwerke mit.
Flusswärmepumpen statt Dampfnetz in Jena
Ein Flussthermie-Kraftwerk soll im Verbund mit bestehenden Erzeugungsanlagen künftig das Jenaer Fernwärmenetz mit Energie versorgen. Dabei handelt es sich um den Einsatz von Flusswärmepumpen, die nach demselben Prinzip wie kleinere Wärmepumpen für Gebäude funktionieren. Jena gehört zu Städten wie Köln oder Bamberg, in denen die Planungen für Flusswärmepumpen für die Fernwärmeversorgung vorangetrieben werden.
Thüringen hat nach Angaben von Fachverbänden ein im Bundesländervergleich gut ausgebautes Fernwärmenetz. Von den Wärmeversorgern werden mehr als 160 Wärmenetze im Freistaat mit einer Länge der Rohrtrassen von rund 1.100 Kilometern betrieben.
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