73.765 Menschen aus dem Ausland haben Ende vergangenen Jahres in Thüringen gelebt, weil sie dort Zuflucht gesucht haben. Das waren 5.945 mehr als ein Jahr zuvor, wie das Landesamt für Statistik mitteilte.
Die meisten, nämlich fast 40 Prozent, waren ukrainische Staatsbürger. Viele andere stammten aus den Bürgerkriegsländern Syrien (22,3 Prozent), Afghanistan (12,2 Prozent) und aus dem Irak (4,4 Prozent).
Mehr als ein Viertel Kinder und Jugendliche
Mehr als ein Viertel aller Menschen, die aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen Schutz suchten, waren den Statistikern zufolge minderjährig.
Der Anteil der Schutzsuchenden unter allen 187.765 in Thüringen lebenden Ausländerinnen und Ausländern betrug Ende vergangenen Jahres 39,3 Prozent. Insgesamt lebten 2024 laut Landesamt rund 2,1 Millionen Menschen in Thüringen.
Deutliche Mehrheit mit anerkanntem Aufenthaltsstatus
Die Mehrheit der Schutzsuchenden (76,6 Prozent) verfügte über einen anerkannten, aber befristeten Aufenthaltsstatus. Bei 5,5 Prozent war dieser unbefristet.
Abgelehnt worden war das Schutzgesuch bei 5 Prozent - die Betroffenen hätten also grundsätzlich das Land verlassen müssen. Ende 2023 lag ihr Anteil noch bei 6,2 Prozent. Bei 12,9 Prozent hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge noch nicht über den Asylantrag entschieden.
3,3 Millionen Schutzsuchende in Deutschland
Deutschlandweit waren zum Jahresende 2024 nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund 3,3 Millionen Menschen als Schutzsuchende im Ausländerzentralregister erfasst. Die Zahl stieg demnach gegenüber dem Vorjahr um etwa 4,1 Prozent.
Als Schutzsuchende gelten Ausländerinnen und Ausländer, die ein Land etwa wegen Krieg verlassen oder weil ihnen dort aufgrund ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung oder Zugehörigkeiten zu bestimmten Gruppen Verfolgung droht.
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten