Thüringen ist nach Angaben von Umweltminister Tilo Kummer (BSW) derzeit ohne industrielle Verarbeitungskapazität für Fisch. Das sei der Grund, warum in Supermärkten kein Thüringer Fisch zu kaufen sein, sagte Kummer in einer Landtagsdebatte zu den Fischbeständen und dem Zustand der Gewässer im Freistaat in Erfurt. Er hoffe, dass Verarbeitungskapazitäten wieder entstehen. Er wolle die Binnenfischerei fördern, sagte der Minister. Das sei nachhaltiger als importierter Meeresfisch aus überfischten Beständen.
Thüringens Fischereibetriebe haben nach Zahlen des Statistischen Landesamtes im vergangenen Jahr 807 Tonnen Speisefisch erzeugt - rund vier Tonnen weniger als 2023. Rund zwei Drittel davon entfielen auf Regenbogenforellen, einen großen Anteil hatten auch Karpfen.
Die AfD-Fraktion verwies in einem Antrag auf sinkende Fischbestände. Gefährdete Fischarten seien Äsche, Bachforelle oder Barbe. Aus Sicht der AfD sorgen Kormorane, aber auch Fischotter für eine Dezimierung der Bestände.
Kummer sagte, die Fischbestände im Freistaat seien regional schlechter als zu DDR-Zeiten - trotz einer deutlich besserer Wasserqualität. Es müsse ein Ausgleich gelingen. Er kündigte eine neue Kormoranrichtlinie an, die auch den Abschuss der Vogel regelt.
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