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Krankenkasse für mehr Alltag im Unterricht

Die Nutzung von Smartphones  / Foto: Marijan Murat/dpa
Die Nutzung von Smartphones / Foto: Marijan Murat/dpa

Das «Spurwechsel»-Projekt soll zu einem reflektierten Umgang etwa mit Handys und sozialen Medien beitragen. Einer der Geldgeber hat aber noch eine weiterführende Idee.

Vor dem Hintergrund der teils problematischen Smartphonenutzung vieler Jugendlicher fordert der Leiter der Thüringer Landesvertretung der Krankenkasse DAK Gesundheit, Marcus Kaiser, eine andere Schwerpunktsetzung bei den Lehrplänen. Es müsse ein Schulfach geben, in dem Schüler zum verantwortungsvollen Umgang mit Medien, aber auch anderen, alltäglichen Dingen befähigt würden. «Gesunde Ernährung, Körperbilder, Medien, all das, eine Stunde die Woche», sagte Kaiser in Erfurt.

Viele junge Menschen könnten nach dem Ende ihrer Schulzeit weder ein Bankkonto eröffnen, noch einen Mietvertrag abschließen noch die Risiken von Finanzierungsmodellen überblicken, sagte Kaiser. Zusätzlich sei ihr Umgang mit Medien häufig nicht verantwortungsvoll.

«Spurwechsel»-Projekt soll weitergehen

Ebenso wie das Thüringer Gesundheitsministerium hat auch die DAK Gesundheit in den vergangenen Jahren das Projekt «Spurwechsel» unterstützt, das zu einem reflektierten Umgang mit Medien bei jungen Menschen beitragen soll. Über dieses Projekt, das gemeinsam von der Suchthilfe in Thüringen und dem Verein «Mit Medien» getragen wird, sind zuletzt Fachkräfte zum Beispiel aus der Medienpädagogik, aus der Schulsozialarbeit oder aus der Suchtprävention weitergebildet worden. 

Zentral dabei sei, dass den Teilnehmern vermittelt werde, dass Medien nicht per se schlecht seien, sagte ein Vertreter des Vereins, Marc Hupfeld. Es gehe darum, ihnen zu zeigen, dass Smartphones, Tablets, Computer und soziale Netzwerke Chance und Risiken gleichermaßen böten.

Das Projekt läuft seit 2017. Die Projektkosten liegen nach Angaben der Träger pro Jahr im unteren fünfstelligen Bereich. Sowohl Landes-Gesundheitsministerin Katharina Schenk (SPD) als auch Kaiser sagten, sie wollten das «Spurwechsel»-Projekt auch in Zukunft weiter fördern. «Ich will das auf jeden Fall weiter führen, weil ich Prävention für das zentrale Investment in Gesundheit halte», sagte Schenk. Nach einer aktuellen Studie im Auftrag der DAK Gesundheit etwa nutzt etwa ein Viertel der 10- bis 17-Jährigen digitale Medien so häufig und so lange, dass ihr Konsum als riskant oder gefährlich gilt.

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