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Thüringen: Kapazität an Medizinstudienplätzen relativ gering

An Thüringens einziger staatlicher Hochschule mit dem Studiengang Medizin, der Universität Jena, können jährlich 286 angehende Ärzte ein Studium beginnen. (Symbolfoto) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
An Thüringens einziger staatlicher Hochschule mit dem Studiengang Medizin, der Universität Jena, können jährlich 286 angehende Ärzte ein Studium beginnen. (Symbolfoto) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Die Zahl der Medizinstudienplätze an der Uni Jena, Thüringens einziger staatlicher Hochschule mit diesem Ausbildungsgang, ist aufgestockt worden. Andere Bundesländer verfügen über größere Kapazitäten.

Unter den Bundesländern mit Medizinstudienplätzen an staatlichen Hochschulen ist Thüringen das mit den geringsten Studienplatzkapazitäten. Das geht aus einer Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh hervor. Mit 286 Studienplätzen an der Universität Jena, Thüringens einziger staatlichen Ausbildungsstätte für angehende Mediziner, liegt der Freistaat auf dem letzten Platz der Länder, die staatliche Studiengänge Humanmedizin anbieten. Das sind mit Ausnahme von Brandenburg und Bremen alle Bundesländer. Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2024.

Andere ostdeutsche Länder stehen besser da

Thüringen kann damit nicht nur mit den großen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern mit jeweils mehr als 2.000 Studienplätzen an mehreren Hochschulstandorten nicht mithalten. Auch Sachsen (620) und Sachsen-Anhalt (417) haben mehr Ausbildungsplätze für künftige Mediziner zu bieten. Auf 1.000 Studienanfänger kamen in Thüringen im vergangenen Jahr 15 Medizinstudienplätze. In Sachsen waren es etwa doppelt, in Sachsen-Anhalt dreimal so viele.

Beim Spitzenreiter Mecklenburg-Vorpommern mit den traditionsreichen Universitäten Greifswald und Rostock kommen gar 75 Medizinstudienplätze auf 1.000 Erstsemester. Bezogen auf 100.000 Einwohner verfügt Thüringen über 13 Medizinstudienplätze, womit sich der Freistaat im Mittelfeld bewegt.

Das CHE hat Daten unter anderem des Statistischen Bundesamtes und der Bundesärztekammer ausgewertet. Die Zahlen sind laut CHE angesichts des Ärztemangels bedeutsam. Die Auswertung zeige, dass Regionen mit einer medizinischen Fakultät eine höhere Ärztedichte hätten. Es scheine eine Art «Klebeeffekt» zu geben: Mediziner ließen sich bevorzugt in der Nähe ihres Ausbildungsortes nieder.

Kapazitäten an Uni Jena erhöht

Angesichts größer werdender Ärztelücken in vielen Regionen Thüringens und des steigenden Behandlungsbedarfs einer zunehmend alternden Bevölkerung hatte Thüringen die Zahl der Studienplätze in Jena vor vier Jahren um zehn Prozent auf 286 aufgestockt. In Vorbereitung ist eine Vorabquote für Bewerber, die sich zur mindestens zehnjährigen Arbeit in unterversorgten Regionen des Freistaats nach Studienabschluss verpflichten. In Thüringen ist das Medizinstudium seit zwei Jahren außerdem an einer privaten Hochschule in Erfurt möglich.

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