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Sparzwang auch bei der Ehrenamtsförderung in Thüringen

Teil Mittel für die Ehrenamtsförderung unterliegen dem Sparzwang. (Symbolbild) / Foto: Patrick Seeger/dpa
Teil Mittel für die Ehrenamtsförderung unterliegen dem Sparzwang. (Symbolbild) / Foto: Patrick Seeger/dpa

Thüringens Ehrenamtsgesetz soll Verbesserungen für tausende engagierte Bürger bringen - aber ein Teil des 2025 vorgesehenen Geldes scheint Opfer der Haushaltsprobleme des Landes zu werden.

Die neue Thüringer Ehrenamtsförderung hat einen Run auf das zur Verfügung stehende Geld ausgelöst. Seit dem Start am 11. August seien Anträge mit einem Finanzvolumen von 4,1 Millionen Euro allein für das Landesprogramm eingegangen, sagte der Staatssekretär für Sport und Ehrenamt, David Möller, in Erfurt. Aber auch die Förderung bürgerschaftlichen Engagements unterliegt in diesem Jahr dem Sparzwang der Regierung. 

Zehn Prozent der Gelder vorerst gesperrt 

Von den insgesamt 15 Millionen Euro, die für das Landesprogramm sowie die Thüringer Ehrenamtsstiftung vorgesehen sind, seien 1,5 Millionen Euro vorerst auf Eis gelegt. Hintergrund ist, dass der Landeshaushalt mit einer Finanzierungslücke vom Landtag beschlossen wurde, die durch Einsparungen in den verschiedensten Bereichen im Jahresverlauf geschlossen werden muss. Ob die 1,5 Millionen Euro tatsächlich gestrichen werden müssten, zeige sich erst in den nächsten Monaten. 

Nach Angaben von Möller sind für das Landesprogramm, für das knapp acht Millionen Euro zur Verfügung stehen, sowie ein Programm der Ehrenamtsstiftung mit 4,1 Millionen Euro Volumen bisher insgesamt mehr als 2.000 Anträge eingegangen. 820 seien es beim Landesprogramm, von denen 205 vollständig seien. Das Programm «Aktiv vor Ort» der Ehrenamtsstiftung drohe mit bereits mehr als 1.200 Anträgen überzeichnet zu werden. 

Mehr Geld für Gemeinschaftsprojekte 

Gemeinnützige Vereine und ehrenamtlich Engagierte können noch bis zum 15. September Fördermittel nach dem im vergangenen Jahr vom Landtag beschlossenen Gesetz und einer Vergaberichtlinie beantragen. Beim Landesprogramm gehe es um Beträge zwischen 5.000 und 50.000 Euro, bei großen Projekten von bis zu 100.000 Euro. 2026 seien für Gemeinschaftsprojekte, die beispielsweise Landesverbände auf die Beine stellen, bis zu 300.000 Euro möglich. 

Es gehe dabei jedoch nicht um die direkte Förderung von Vereinen, sondern das Ehrenamt in den Vereinen, betonte der Staatssekretär. Als Beispiele nannte er die Kosten für Übungsleiter- oder Trainerlizenzen im Sport, Kampagnen zur Mitgliederwerbung, die Würdigung von Ehrenamtlern oder die Anschaffung von Software für die Mitglieder- oder Finanzverwaltung. Ziel der Landesregierung sei es, «dass das Geld schnell und unbürokratisch ausgezahlt wird». Anträge könnten Online gestellt werden. 

Nach Angaben von Möller engagieren sich etwa 750.000 Thüringer ehrenamtlich in einem breiten Spektrum vom Heimat-, Sport- und Karnevalsverein bis zu den Bereichen Tier-, Umwelt und Brandschutz oder Demokratieförderung. Möller sagte: «Ehrenamt ist weit mehr als Freizeitbeschäftigung.» Es sei das Fundament des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

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