Ministerpräsident Mario Voigt will sich für Thüringen als Standort für das geplante deutsch-israelische Jugendwerk starkmachen. «Ich bin überzeugt: Thüringen muss seine Geschichte in die Zukunft tragen - mit Weimar als Zentrum der Klassik und Buchenwald als bleibender Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
«Deshalb setze ich mich dafür ein, das deutsch-israelische Jugendwerk nach Thüringen zu holen.» Er führe dazu Gespräche mit israelischen Partnern, die bereits Interesse an einer Ansiedlung in Thüringen signalisiert hätten, so Voigt.
Jugendwerk 2022 verabredet
Seit vielen Jahren gibt es immer wieder Vorstöße für die Gründung eines deutsch-israelischen Jugendwerks, mit dem der Jugendaustausch beider Länder ausgebaut werden soll. Die damalige Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte im Jahr 2022 die Gründung eines solchen Jugendwerks mit der damaligen israelischen Bildungsministerin verabredet.
Der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde in Thüringen, Reinhard Schramm, hat sich vor zwei Jahren für Weimar als Standort ausgesprochen. Lutherstadt Wittenberg, die zwischenzeitlich ebenfalls als möglicher Standort gehandelt wurde, hielt Schramm hingegen für ungeeignet - unter anderem, weil Martin Luther (1483-1546) Antisemit gewesen sei.
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