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Wagenknecht bleibt: «Ich möchte, dass das Projekt überlebt»

Parteigründerin Wagenknecht zog gegen ihre Thüringer Kollegin Katja Wolf den Kürzeren - doch nachgeben will sie nicht. (Archivbild) / Foto: Michael Reichel/dpa
Parteigründerin Wagenknecht zog gegen ihre Thüringer Kollegin Katja Wolf den Kürzeren - doch nachgeben will sie nicht. (Archivbild) / Foto: Michael Reichel/dpa

Verpasster Einzug in den Bundestag, interner Streit mit Thüringen: Es lief zuletzt nicht gut für das Bündnis Sahra Wagenknecht. Von Rückzug will die Gründerin aber nicht sprechen.

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht will ihre Partei weiter führen - trotz der Schlappe bei der Bundestagswahl und trotz ihrer Niederlage im internen Machtkampf mit dem Landesverband Thüringen. Auf die Frage, ob sie an Rücktritt denke, sagte Wagenknecht in der ARD-Sendung «Maischberger»: «Ich möchte, dass dieses Projekt überlebt.» Sie werde «nicht mehr ewig weiter machen», aber so lange, bis sie die stabile Hoffnung habe, die Partei etabliert zu haben. 

Das Bündnis Sahra Wagenknecht war bei der Bundestagswahl im Februar sehr knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Am vergangenen Wochenende war zudem in Thüringen gegen ihren Willen die Landesvorsitzende Katja Wolf wiedergewählt worden. In dem TV-Interview äußerte sie sich erstmals zu den Vorgängen in Thüringen, ging aber auf ihre Niederlage kaum ein.

«Regierung macht viele Fehler»

Doch erneuerte sie ihre Kritik an der Regierungspolitik in Erfurt und machte diese mitverantwortlich für das schwache Abschneiden des BSW bei der Bundestagswahl. «Ich glaube, dass wir in Thüringen Vertrauen verloren haben und Vertrauen verspielt haben, weil wir bestimmte Dinge nicht eingelöst haben», sagte sie. 

Umfragen zeigten, dass gerade BSW-Wähler nicht mit der Thüringer Koalition einverstanden seien. Das BSW habe Wählerinnen und Wähler an die AfD verloren. «Als wir runter gingen, ging die AfD hoch.» Was die Bundesspitze sich gewünscht habe, sei nach wie vor aktuell: «Wir wollten einen Landesvorstand, der nicht mehr verlängerter Arm der Regierung ist, sondern der die Regierung kritisch begleitet, damit wir nicht in der Regierung so viele Fehler machen.»

Mehr Mitglieder, neuer Name

Wagenknecht räumte auch eigene Fehler beim Aufbau der Partei ein. Die Mitgliederaufnahme stark einzuschränken, um nicht «Verrückte anzuziehen», sei als Konzept nicht aufgegangen. «Wir haben tatsächlich durch diese sehr kleinen Strukturen auch Karrierenetzwerke, Klüngelei, sogar befördert - genau das, was wir nicht wollten», sagte Wagenknecht. Deswegen werde man nun anders vorgehen. 

Sie bekräftigte zudem, dass die Partei noch in diesem Jahr umbenannt werde. Sie bekomme für den neuen Namen viele Vorschläge, teilweise auch lustige, sagte sie, nannte aber keine Beispiele.

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