In Thüringen ist die Zahl der rechtskräftig Verurteilten im vergangenen Jahr gesunken. Gegen den Trend stieg ihre Zahl jedoch bei Menschen mit ausländischer Herkunft. Das geht aus Daten des Statistischen Landesamtes in Erfurt hervor.
Im vergangenen Jahr standen 19.629 Menschen wegen einer oder mehrerer Straftaten oder Vergehen vor einem Thüringer Gericht. Von den Angeklagten wurden 15.282 rechtskräftig verurteilt - sie erhielten eine Freiheits- oder Geldstrafe, Strafarrest oder eine Jugendstrafe. Gegenüber
dem Vorjahr sank die Zahl der Verurteilten um 8,2 Prozent.
Das Gros der Fälle betraf nach den Daten Delikte im Straßenverkehr, Betrügereien oder es ging um Drogenhandel. Lediglich vier Angeklagte wurden wegen Totschlags und einer wegen Mordes verurteilt.
Einige Tausend Verfahren eingestellt
In 574 Fällen entschieden die Gerichte auf Freispruch; in 3.759 Fällen wurde das Verfahren eingestellt oder von einer Strafe abgesehen. 14 Menschen, die vor Gericht standen, wurden in den Maßregelvollzug eingewiesen.
Mit 3.479 Fällen gab es laut Landesamt so viele Verurteilungen von Ausländerinnen und Ausländern wie bisher noch nie. Der Anstieg der Verurteilungen lag bei 6,1 Prozent. Damit hatten im Jahr 2024 mit 22,8 Prozent
mehr als ein Fünftel aller Verurteilten keine deutsche Staatsbürgerschaft. 2023 lag der Anteil der verurteilten Ausländer bei 19,7 Prozent. Bei den Zahlen sei zu beachten, dass sie auch Verurteilte erfassten, die keinen Wohnsitz in Deutschland hätten.
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