Berlin will sich im Vorsitz der ostdeutschen Länder für bessere Bahn- und Flugverbindungen in der Region einsetzen. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner beklagte, dass der Hauptstadtflughafen BER gerade einmal acht Interkontinentalverbindungen pro Tag habe. Dagegen seien es in München und Frankfurt mehr als 200. «Wir werden gemeinsam dafür eintreten, dass sich hier etwas ändert», sagte der CDU-Politiker. Wichtig sei ihm auch, die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) am Standort Berlin-Brandenburg zu verankern.
Mit Blick auf das Sondervermögen des Bundes für Infrastruktur fügte Wegner hinzu, man werde sehr genau darauf achten, dass auch Investitionen im Osten ankämen. Er erwähnte Schienenwege genauso wie «Leuchtturmprojekte» und Zukunftsinvestitionen für Arbeitsplätze. «Das ist eine Riesenchance, die müssen wir gemeinsam wahrnehmen», sagte Wegner. Die von ihm befürwortete Olympiabewerbung Berlins könnte aus seiner Sicht ein «Investitionsprogramm für ganz Ostdeutschland» werden.
Von Klößen und Innovation
Wegner übernahm symbolisch einen Staffelstab von Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU), der in den vergangenen zwölf Monaten den Vorsitz der sogenannten Ministerpräsidentenkonferenz Ost innehatte. Das Gremium versteht sich als Interessenvertretung der fünf ostdeutschen Flächenländer und Berlins gegenüber dem Bund und den übrigen Bundesländern.
Voigt sagte, Ostdeutschland sei in den vergangenen Monaten politisch sichtbar und wirksam gewesen. Bei Themen wie dem Bürokratieabbau sei der Osten «Impulsgeber für Debatten», meinte der Ministerpräsident. Sein Bundesland selbst habe «von Thüringer Klößen bis zu Thüringer Innovation alles präsentieren» können.
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