Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt sieht in einer Aktienrente eine Ergänzung in der Vorsorge. «Das ist meiner Meinung nach ein Zusatzangebot. Wichtig ist, die gesetzliche Rente auf eine solide Grundlage zu stellen und weitere Säulen wie betriebliche und private Vorsorge auszubauen», sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt.
Aktienrente Thema für Kommission
Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch ein neues Modell für private Altersvorsorge beschlossen, das verschiedene Garantiestufen verbunden mit unterschiedlichen Renditechancen enthält. Die Pläne sehen etwa die Möglichkeit eines Altersvorsorgedepots vor, das hohe Renditen am Kapitalmarkt ermöglicht, aber keine Garantien gibt.
Außerdem dürfte eine Altersvorsorge mit Hilfe des Kapitalmarktes eine Rolle bei der Arbeit der Rentenkommission spielen, die bis Mitte 2026 Vorschläge zur Reform der Altersvorsorge vorlegen soll.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte jüngst erklärt, die gesetzliche Rente werde eine «Basisabsicherung» bleiben. Dazu müsse aber sehr viel stärker die private und betriebliche Altersversorgung gehören. Um das zu ermöglichen, gehe es nicht ohne den Kapitalmarkt, sagte Merz.
Voigt findet Renteneintritt nach Arbeitsjahren fair
Zur Debatte steht auch ein Renteneintritt nach Arbeitsjahren statt nach Alter. «Ich finde, dass gerade in Ostdeutschland ein nach Arbeitsjahren bezogener Ansatz fair ist, weil die Menschen hier eine harte Lebensleistung erbracht haben», sagte Voigt zu dem Vorschlag. «Und deswegen sollte das auch in der Sozialstaatskommission mit diskutiert werden.» Er verwies aber auch darauf, dass dies eine Diskussion für die Zukunft sei. «Das wird uns jetzt nicht unmittelbar helfen, denn dazu ist im Regierungsvertrag für diese Legislaturperiode alles geklärt.»
Der Bundestag hatte im Dezember ein Rentenpaket verabschiedet. Es sieht unter anderem die Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis 2031 vorsieht, einen Steuerfreibetrag von bis zu 2.000 Euro monatlich für arbeitende Rentner und die Ausweitung der Mütterrente. An diesem Freitag soll das Paket im Bundesrat beraten werden.
Unabhängig davon soll eine 13-köpfige Rentenkommission bis Mitte des kommenden Jahres Vorschläge erarbeiten, wie die Alterssicherung langfristig gesichert werden kann. Teil der Kommission ist die Finanzwissenschaftlerin Silke Übelmesser von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
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